Prüfen der Vergasersynchronisation

Mit Hilfe von Manometern wird der Unterdruck in den Ansaugrohren gemessen und nachdem an jedem Vergaser eine Uhr angeschlossen ist, lassen sich die Messwerte direkt miteinander vergleichen. Aus mehreren Gründen können diese voneinander abweichen. Dies ist zurückzuführen auf:

Spiel im Übertragungsmechanismus (Vergasergestänge oder Bowdenzug)
Falsche Grundeinstellung des Vergasers
Falsche Einstellung oder Defekte von Motor, Vergaser und Zündanlage

Der Vergasersynchronisation liegt folgender Gedanke zugrunde:

Gleicher Öffnungsquerschnitt des Drosselklappenspaltes aller Vergaser im Leerlauf
Gleichzeitiges Öffnen der Drosselklappen beim Gasgeben

Bei Nichtbeachtung der folgenden Punkte kann das Messgerät beschädigt werden:

Erst die Dämpfung auf maximal einstellen, dann den Motor anlassen. Bei zu schwacher Dämpfung der Anzeigennadel droht Zerstörung der Messmechanik. Gerät nicht auf den Boden fallen lassen. Stöße verbiegen die Messmechanik. Bei zurückschlagenden Vergasern, z.B. verursacht durch eine Fehlzündung, kann die Messmechanik verbogen werden.

Das Gerät ist mit einem variablen Dämpfungsventil ausgerüstet. Durch Drehen der Dämpfungsmutter (Rändelmutter) kannst du den Dämpfungsgrad des Zeigers stufenlos einstellen. Die Dämpfung sollte so stark gewählt werden, dass der Zeiger zwar leicht vibriert, ein präzises Ablesen der Werte aber möglich ist. Drehen der gerändelten Dämpfungsmutter nach rechts ergibt eine stärkere Dämpfung. Beachte jedoch, dass bei ganz geöffnetem Dämpfungsventil Luft am Ventil vorbei strömt und kein Unterdruck am Manometer angezeigt wird. Beim Drehen der Dämpfungsmutter nach rechts dichtet dieses erst einmal ab und folglich fängt die Nadel des Manometers heftig zu schlagen an und das Messwerk wird zerstört. Erst bei weiterem Zudrehen beruhigt sich das Messwerk. Vergewissere dich also, dass das Messwerk bereits gedämpft ist. Kontrolliere dies evtl. in dem du Luft mit dem Mund aus dem Gerät ziehst. Nichtverbrauchtes Benzin ist aus der Benzinflasche zu entfernen; es besteht Brand- bzw. Explosionsgefahr. Manometer nicht unterhalb der Vergasers legen, da sonst Benzin in das Dämpfungsventil gelangen kann.

So wird's gemacht:

Das Motorrad senkrecht stellen
Den Motor starten und gründlich warmlaufen lassen
Die Leerlaufdrehzahl kontrollieren
Den Benzintank abnehmen
Mittels eines Hilfstanks für Benzinzufuhr zu den Vergasern sorgen
Die Unterdruckschläuche abziehen und das Unterdruckmessgerät an die Anschlüsse am Vergaser anschließen
Den Motor starten und im Leerlauf das Ansaugvakuum messen
Wenn der Unterdruck nicht stimmt, muss die Synchronisierung nachgestellt werden

Normalwert: weniger als 0,027 bar Unterschied zwischen den Vergasern

Die Vergaser mittels der Einstellschraube synchronisieren
Zuerst die beiden linken und dann die beiden rechten Vergaser mittels der linken und rechten Einstellschrauben synchronisieren.
Dann die beiden linken und die beiden rechten Vergaser mittels der mittleren Einstellschraube synchronisieren
Wenn sich die vorgeschriebene Vergasersynchronisierung mittels der Einstellschrauben nicht erreichen lässt sind die Vergaser auf Verschmutzung
  oder Verstopfung zu kontrollieren; dann die Einstellung der Leerlaufschrauben überprüfen
Die Vergasersynchronisation nochmals überprüfen
Bei der Vergasersynchronisierung die Leerlaufschrauben nicht unbeabsichtigt verstellen.
  Dies kann zu schlechtem Lauf bei niedriger Motordrehzahl führen.
Die Leerlaufdrehzahl kontrollieren

Aus dem Kawasaki-Werkstatthandbuch


   


© Dieter Kramer 2002   [02.03.2009]